Trennungsschmerz überwinden und Liebeskummer besiegen

​Es ist aus!

Dein Partner hat sich endgültig von Dir getrennt, möglicherweise sogar völlig überraschend. Du hast vielleicht das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Nichts ist mehr wie vorher.

Vielleicht sind mit der Trennung noch weitere Probleme verbunden – finanzielle Überlegungen, ein Umzug, ein Arbeitsplatzwechsel oder die Sorge um Kinder? Vielleicht findet diese Trennung in der Midlife Crisis statt und Dein gesamter Lebensentwurf muss überdacht werden? Du zweifelst an Dir selbst, Dein Selbstwert ist im Keller und Du erkennst Dich kaum wieder? Du kannst vor lauter Liebeskummer kaum noch klar denken, Dich nicht konzentrieren und nicht schlafen – und der Körper fühlt sich entsprechend schwach an.  Was nun?

​

Die Phasen der Trennung

Krisensituationen wie so eine Trennung, aber auch beispielsweise der Tod einer geliebten Person verlaufen meist in typischen Phasen:

1. „Das kann nicht sein.“ – das ist der Moment des ersten Schocks, des Verdrängens und der Starre.

2. „Ich dreh am Rad – mir ist der Boden unter den Füßen weggebrochen!“ – mit diesen Worten rufen mich viele meiner Klienten an, denn in dieser zweiten Phase geht es um den Ausbruch der Gefühle – Wut, Schlaflosigkeit, Hilflosigkeit, Schuldzuweisungen oder Rachegelüste prägen diese emotionale Phase. Man erkennt sich möglicherweise kaum wieder, steckt im Gedankenkarussell und sieht trotzdem keine Lösung. Allein kommt man an dieser Stelle oft nicht weiter.

3. Nun folgt das neutrale Betrachten der Situation. Man akzeptiert, was geschehen ist, gewinnt Einsichten, erkennt den Sinn und die Chancen der Situation, überwindet die Trennung, übernimmt Eigenverantwortung und entdeckt neue Ziele.

4. Die Phase der Neuorientierung: Hier setzt Erleichterung ein, man kann wieder durchatmen, fühlt sich möglicherweise sogar gestärkt, denn nun werden neue Ziele konkret umgesetzt und das Leben hat eine neue Qualität.

​​

Diese Phasen sind nicht zwingend kontinuierlich. Sie können auch in Wellen immer wieder neu aufflackern, zumal dann, wenn mehrere Ebenen des Lebens oder mehrere Personen davon betroffen sind.

​

Wie Du von Phase 1 der Trennung möglichst schnell zu Phase 4 kommen kannst und was Du dafür möglichst unterlassen solltest?

Lies weiter:

​

Trennungsschmerz überwinden: Was Du bei Trennungsschmerz nicht tun solltest

„Lass uns Freunde bleiben“ – diese Absicht funktioniert meistens nicht. Meide deshalb für lange Zeit alle „Trigger“, die Dich an den Ex erinnern: Orte, Dinge wie Fotos oder Andenken, Musik oder sogar eine Zeitlang die Freunde, die Dir immer wieder von ihm erzählen. Sorge gut für Dich. Halte Abstand zu den Dingen, die den Schmerz auslösen könnten.

Betäube Dich nicht mit Alkohol oder Tabletten. Das schwächt Dich zusätzlich auf der körperlichen Ebene und bringt keine Lösung.

​

Vermeide Rachegedanken, Eifersucht oder Hinterher-Spionieren. Damit belastest und quälst Du nur Dich selbst. Der Partner ist gegangen, weil er Dich nicht mehr liebt. Du wirst nicht erzwingen können, dass er diese Gefühle wieder hat und zu Dir zurückkommt. Du bist deshalb kein Opfer, und er ist auch kein Täter, sondern Ihr beide seid Teil der Situation.

Ständiges Darüber-Nachdenken bringt keine Lösung. Vielleicht wirst Du die Frage nach dem „warum“ und „was wäre gewesen, wenn …“ nie beantworten können. Betreibe nach Möglichkeit „Denk-Hygiene“. Wenn Du Dich dabei ertappst, wieder und wieder an den Ex und die Warums zu denken, hilft das Rezept einer weisen Frau, die mir einmal riet: „Grübeln immer nur von halb fünf bis fünf!“ Was Du also zu Bedenken hast, verschiebe es in die dafür angedachte Zeit. Die restliche Zeit nutze dafür, um wieder Positives in Dein Leben zu holen. Stell Dir deshalb viel mehr die Frage „Wofür?“ – also: Was kann Gutes für Dich dabei herauskommen?