An Krisen wachsen
Liebespaar bleiben
Typische Aussagen in einer Krise können sein:
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Du hast Dich so verändert! Früher warst Du ganz anders!
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Wo sind wir als Paar bloß geblieben? Wir schweigen uns nur noch an.
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Bin ich nicht mehr das Wichtigste in Deinem Leben?
Jeder braucht Wertschätzung
Menschen brauchen Wertschätzung, genießen Aufmerksamkeit, liebevolle Worte und Gesten – und manchmal ist der Liebespartner sogar der Erste im Leben, der diese Bedürfnisse im Stadium der ersten Verliebtheit voll und ganz erfüllt. Aus dem siebten Himmel fällt dann der Eine oder die Andere von der rosaroten Wolke auf den Boden der Tatsachen, wenn sich daran etwas ändert – zum Beispiel durch unerwartete Herausforderungen, Veränderungen oder Probleme, aus denen sich dann eine Beziehungskrise entwickeln kann.
Veränderungen und Konflikte beeinflussen die Partnerschaft
Vielleicht erlebst Du Deinen Partner eines Tages plötzlich nicht mehr entspannt, zugewandt und liebevoll, sondern gestresst, verängstigt, wütend oder distanziert. Der eine wünscht sich vielleicht mehr Nähe, der andere braucht gerade dann seine Ruhe. Und es werden dadurch alte Programme aktiviert, die Du selbst schon aus Ihrer Kindheit kennst – zum Beispiel die Angst vor der Trennung, vor dem Alleinsein oder dem Verlust von Sicherheit oder Geborgenheit.
Veränderungen und Konflikte betreffen natürlich manchmal nur einen der Partner, oft aber auch beide.
Typische Veränderungssituationen
Zerreißproben für die Beziehungen können ausgelöst sein zum Beispiel durch
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Schwangerschaften und Geburten, ungeplante Kinder, Schwangerschaftsabbrüche oder ungewollte Kinderlosigkeit
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Auszug der Kinder
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Veränderte Anforderungen an einen der Partner im beruflichen Bereich
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Persönliche Veränderungsprozesse, Änderung von Wünschen, Werten oder Prioritäten
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Jobwechsel, Fernbeziehung, berufliche Einflüsse, evtl verknüpft mit
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Umzug, Stress, Schulden, Verlust von Sicherheit bis hin zu Existenzängsten
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Unfall oder Krankheit eines der Partner, der Kinder oder anderer Angehöriger
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Pflegebedürftigkeit und älter werdende Eltern
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und natürlich auch beziehungsbezogene Krisen wie Seitensprünge, Vertrauensbruch usw.
Veränderung und Krisen sind völlig normal und gehören zum Leben und zur Beziehung dazu. Doch Menschen reagieren völlig unterschiedlich auf Stress, und so bedingt allein schon das veränderte Verhalten der Partner in Konfliktsituationen genügend Potenzial, um die Liebe auf den Prüfstand zu stellen.
Jeder von uns ist eine Ansammlung von genetischer Codierung, Erfahrungen, Erwartungen, Glaubenssätzen, Traumata, Verletzungen und Enttäuschungen. Das ist wie ein unsichtbarer Rucksack, den wir mit uns herumtragen und der uns eine ganz eigene Charakterstruktur gegeben hat. Wenn wir erkennen, dass es häufig ganz alte Einflüsse sind, die wir nicht nur in unserer Kindheit eingesammelt, sondern sogar schon von unseren Vorfahren mitbekommen haben, wird uns klar, dass der Partner ja ebenso von seinem Rucksackinhalt geprägt ist und gar nicht anders handeln oder reagieren kann, als er gerade tut.
Verschiedene Wahrnehmungsfilter
Da prallen also oft ganz gegensätzliche Erwartungshaltungen und Verhaltensweisen aufeinander – und in stürmischen Zeiten tritt das noch deutlicher zutage, wenn die Emotionen und Ängste das Denken und Verhalten beeinflussen. Wichtig ist also zu bedenken: der Partner schaut durch seinen eigenen Wahrnehmungsfilter und ist in seiner Sicht der Dinge ebenso o.k. wie ich selbst. Liebe ist übrigens auch die bewusste Entscheidung für den Partner – vor allem dann, wenn er sich einmal anders verhält als gewünscht.
Rechtzeitig auf das „Liebeskonto“ einzahlen hilft
In Krisenzeiten lebt die Liebe davon, was in guten Zeiten auf das „Liebeskonto“ eingezahlt wurde:
Achtung, Verständnis, Wertschätzung, liebevolle Worte und Gesten, gegenseitige Aufmerksamkeit und gemeinsam gesammelte Glücksmomente sind große Reserven für Ausnahmesituationen, in denen man von diesen Reserven leben muss. Deshalb füllen Sie dies Konto rechtzeitig, bestenfalls mit der 5:1-Regel – Tipps dafür gibt es natürlich in den Beratungsterminen.
Kommunikation, Verlässlichkeit, Unterstützung
Was schon im Normalfall grundlegend wichtig ist, wird in Krisensituationen noch dringender: Der Dialog mit dem Partner. Und das, was sich Menschen nicht nur in Krisen vom Partner am meisten wünschen, ist Verlässlichkeit, Vertrauen und Unterstützung.
Optimal ist es natürlich, wenn beide an der Beziehung arbeiten, aber auch jeder Einzelne kann sehr viel für die Beziehung tun.
Verständnis ist das Wichtigste
Gerade in Belastungssituationen geht es nämlich ganz besonders um die Bereitschaft, die Beweggründe des Partners, seine Sorgen und seinen Standpunkt zu verstehen und sich selbst und den eigenen Blickwinkel auch einmal zu hinterfragen. Vielleicht ist nun besonderes Organisationstalent erforderlich, Toleranz, mehr Einsatz oder besondere Rücksicht – vielleicht braucht es auch Akzeptanz für Dinge, die sich nicht ändern lassen und Geduld, um auszuhalten.
VORSORGETIPP 1
Um aus einer eingefrorenen Situation wieder herauszukommen, in denen die Partner starrsinnig auf der eigenen Meinung verharren, aus Stolz oder Unsicherheit den ersten Schritt aufeinander zu nicht schaffen oder die Angst vor der Reaktion des Partners Überhand bekommen hat, legen viele Paare sich schon in den guten Zeiten so etwas wie ein Codewort oder persönliches Ritual zurecht, das so viel bedeuten könnte wie „auch wenn ich gerade nicht anders kann – ich liebe Dich“ oder „auch wenn Du gerade so bist wie Du bist – ich bin an Deiner Seite und gemeinsam schaffen wir das“.
Codewort benutzen
Vielleicht hilft auch Euch ein vorher festgelegtes Zeichen. Das könnte zum Beispiel ein Codewort wie „Pappnase“ oder „Kojak“ sein (es muss ein völlig neutrales Wort sein, das im normalen Sprachgebrauch nicht vorkommt), das ausgesprochen oder per SMS oder WhatsApp gesendet die Gesprächsbereitschaft signalisiert und die Schwelle von Trotz, Verletztheit oder Stolz leichter überwinden hilft.
Gesprächsbereitschaft signalisieren
Signalisiert Offenheit, damit der Partner wieder auf Dich zugehen kann.
Du beendest damit die Abwärtsspirale einer Anhäufung von Kränkungen, Verletzungen, Missverständnissen und Interpretationen und schaltest den Reparaturmodus ein, mit dem kleine und größere Risse in der Beziehung schneller heilen können.
VORSORGETIPP 2
Um sich in Krisenzeiten als Paar nicht aus den Augen zu verlieren und ein Liebespaar zu bleiben, empfehle ich meinen Klienten, sich „Inseln im Alltag“ als ganz bewusste „Beziehungspflegezeit“ einzuplanen – vielleicht nur wenige Minuten am Tag, bestenfalls ganze Tage oder sogar Wochenenden ohne Handy oder W-LAN, denn gemeint sind damit nicht gemeinsame Stunden vorm Fernseher, sondern Momente gegenseitigen Wahrnehmens, Fühlens und des Austausches.
Aktive Beziehungspflege
Diese kleinen Inseln im Alltag sind wichtige Momente des Sehens und Gesehen-Werdens. Kleine Berührungen, ein kleiner Liebesdienst, ein Kuss, ein Streicheln im Vorbeigehen … all das drückt auch in stressigen Zeiten aus „schön, dass Du da bist – ich sehe Dich und freue mich.“ Diese Mini-Beziehungspflegezeit schafft Verbundenheit und Nähe, füllt das gemeinsame Liebeskonto und trägt dazu bei, gemeinsame Lösungen zu finden – damit es jedem Einzelnen und Beiden miteinander gut geht.
Fazit
Sucht also immer wieder die Gemeinsamkeiten, erfindet Euch neu und signalisiert und gebt Euch in unsicheren Zeiten gegenseitig Halt, damit Ihr als Paar gestärkt aus Krisen hervorgehen und die Chance zur Weiterentwicklung ergreifen könnt – ganz persönlich und auch als Paar. Tipps dafür gibt es in der Paarberatung Hamburg / Quantensprünge Coaching.
„Die Liebe stirbt nie einen natürlichen Tod".
Sie stirbt, weil wir das Versiegen ihrer Quelle nicht aufhalten, sie stirbt an Blindheit und Missverständnissen und Verrat. Sie stirbt an Krankheiten und Wunden, sie stirbt an Müdigkeit. Sie siecht dahin, sie wird gebrechlich, aber sie stirbt nie einen natürlichen Tod.“ (Anais Nin)