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Beziehung retten - Gila Delbrück

Beziehung retten

Eine Beziehungskrise überwinden – wie geht das?
 
Alarmstufe rot!

Vielleicht habt Ihr es nur unterschwellig gespürt, dass etwas in Eurer Beziehung nicht in Ordnung ist. Vielleicht habt Ihr auch alle Gefahrensignale verdrängt und gehofft: „Das wird schon wieder“.

Eventuell seid Ihr aber auch völlig überraschend in höchster Alarmbereitschaft und Euch wird klar: Hier stimmt etwas ganz und gar nicht. Unsere Beziehung braucht ein Notfallprogramm!

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Die wichtigsten Schritte in dieser Situation

Was auch immer der Auslöser für diese Erkenntnis ist – hier kommen die wichtigsten Schritte, um schnell wieder Boden unter die Füße zu bekommen, die Beziehungskrise zu überwinden und Ihre Beziehung zu retten:

Verlasst die Position von Wut, Trauer, Trotz, Stolz oder Angst und geht in die Beobachterposition. Verschafft Euch einen möglichst neutralen Überblick über die Lage, um sachlich einzuschätzen, wie Ihr Eure Beziehungskrise überwinden könnt:

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Überlegt zum Beispiel:
  • Was genau ist geschehen?

  • Kann ich absolut sicher sein in meiner Wahrnehmung? Könnte es sein, dass es ganz anders ist, als ich vermute?

  • Was ist für mich gerade das, worum es wirklich geht? Welche Gefühle stehen dahinter, welche Ängste und Überzeugungen beeinflussen mich?

  • Was hat dazu geführt?

  • Was ist mein eigener Anteil daran?

  • Was braucht mein Partner, damit es ihm besser geht?

  • Was brauche ich, damit es mir besser geht?

  • Wie könnte der Weg dahin sein?

  • Welche ersten Schritte sind wichtig?

  • Was braucht meine Beziehung, um wieder heilen zu können?

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Vor allem: Vergesst die Schuldfrage.

Jeder von Euch beiden ist das Ergebnis von persönlicher Prägung aus dem Elternhaus und den Vorfahren, traumatischen Ereignissen und seelischen Narben, die zu ganz persönlichen Glaubenssätzen, Überzeugungen, Charakterstrukturen und Handlungsweisen geführt haben. Jeder von Euch hat aus diesem Aspekt her für sich völlig Recht. Und jeder trägt seinen Anteil.

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Wir alle machen Fehler – auch, um daran zu lernen.

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Die Herausforderungen des Alltags und die persönliche Entwicklung jedes Einzelnen lassen in Beziehungen immer wieder Reibungspunkte entstehen, über die gesprochen werden muss, damit Liebe, Nähe und Vertrauen erst einmal entstehen und auch dauerhaft bleiben können.

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Wünsche und Ziele können sich verändern, und Konflikte sind normal.

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Eine gemeinsame Lösung gibt es dann, wenn beide auf Augenhöhe und voller Respekt und Wertschätzung für den Standpunkt des Partners miteinander kommunizieren,  bereit sind, den anderen verstehen zu wollen und kompromissbereit zugunsten der gemeinsamen Ziele sind.

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Der erste Schritt zur Rettung Ihrer Beziehung – zieht Bilanz:
  • Was ist das, was uns beide verbindet?

  • Welche schönen Ereignisse haben wir gemeinsam – was bringt uns beide zum Lächeln? Was war bisher gut?

  • Was sind unsere gemeinsamen Werte?

  • Wie funktioniert die gegenseitige Unterstützung im Alltag?

  • Wie wichtig sind uns beiden die Kinder und das Zuhause?

  • Wie steht es um Zuverlässigkeit und Vertrauen, um Kommunikation und Konfliktmanagement?

  • Wie sieht es aus mit gemeinsamen Projekten, Freizeitgestaltung oder eine gemeinsamer Zukunftsplanung?

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Insgesamt schaut also:

Was bildet die Basis unserer Beziehung? Was bildet unser Fundament?

Und:

Sind diese Dinge ausreichend, um die Krise zu überstehen und die Beziehung zu retten?
Kann an einem dieser Punkte zuerst angesetzt werden?

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Der zweite Schritt: Was muss sich verändern und besser werden?

Notiert Euch, was sich für jeden von Euch persönlich verändern muss – und schauen dann, ob Eure Erwartungen realistisch sind, der Partner diese Erwartungen überhaupt kennt und sie auch erfüllen kann.

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Bei Kleinigkeiten wie der berühmten offenen Zahnpastatube lohnt sich die Frage „Will ich mich darüber ärgern oder lieber glücklich sein?“ und die Erkenntnis, dass der Partner so etwas meist nicht tut, um den anderen bewusst zu ärgern, sondern vielleicht einfach nur mit den Gedanken woanders ist oder, oder, oder …

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Bei vielen Konfliktpunkten braucht es ganz einfach Kompromisse und gemeinsame Lösungen.

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Die „RESET“-Taste drücken

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In den meisten Fällen ist allerdings die Pflege der Beziehung einfach zu kurz gekommen. Vielleicht stimmt es auch mit der Kommunikation nicht oder es hat Herausforderungen gegeben, die an den Grundfesten der Beziehung gerüttelt haben. Doch es ist nie zu spät, die „RESET“-Taste zu drücken, einen Neustart zu wagen, echte Qualitytime für die Paarbeziehung zu gestalten und neue, gemeinsame Zukunftspläne zu schmieden. Vielleicht so, wie Ihr es in der ersten Verliebtheit miteinander gehalten habt.

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Der dritte Schritt: die Selbstanalyse

Und auch wenn es zur Rettung einer Beziehung beide Partner braucht, kann auch einer allein schon eine Menge bewegen – nämlich zuallererst einmal sich selbst. Schau deshalb auf Deine eigenen Anteile, Deine Ängste, Sorgen und vielleicht auch Minderwertigkeitsgefühle, die diese Krise in Dir auslöst und Dich eventuell sogar in eine gefühlte Opferrolle gebracht haben.

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Verantwortung übernehmen

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Wenn Du Teil der Verantwortung für das Gelingen Eurer Beziehung übernimmst, kannst Du aktiv etwas bewirken. Was also kannst DU selbst jetzt in diesem Moment dafür tun, damit es besser wird? – Es hat sich bewährt, im Einzelcoaching an der eigenen Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten, um aus den alten Mustern herauszukommen und sich für neue Lösungen und Möglichkeiten zu öffnen. Das nimmt nicht nur Dir selbst, sondern auch dem Partner enorm viel Stress und bringt oft ganz überraschende Entwicklungen mit sich.

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Mein Tipp:

Wenn die Emotionen oder Ängste den Wechsel in die Beobachterposition erschweren oder unmöglich machen, ist der Besuch bei einem Eheberater oder Paartherapeuten sinnvoll. Dort bekommt Ihr die notwendige Unterstützung, den Partner und sich selbst besser zu verstehen, den Blickwinkel zu verändern, Gewohnheiten und Verhaltensweisen zu hinterfragen, gemeinsam Lösungen zu finden, die Beziehungskrise zu überwinden und die Beziehung und die Liebe wieder zu neuem Leben zu erwecken.

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